Groß Warnow

Gaststätte in Groß Warnow
Backofen in Klein Warnow

Der Ortsteil Groß Warnow (314 Einwohner) liegt an der nördlichen Grenze des Gemeindegebietes und zugleich an der Landesgrenze zu Mecklenburg – Vorpommern. Groß Warnow zeichnet sich durch eine günstige Straßenlage aus (direkt an der B 5). Zum Ortsteil Groß Warnow gehören auch die Gemeindeteile Klein Warnow, die Kolonie und Neu Pinnow.

Das Straßendorf Groß Warnow trägt zwar einen slawischen Namen (erkennbar an der Endung – ow), wurde jedoch von deutschen Siedlern gegründet. Die Siedler wanderten in die von Slawen bewohnte Prignitz und wurden in Groß Warnow ansässig.

Der Ort wurde 1312 das erste Mal urkundlich erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass er etwa 100 Jahre älter ist. Wenn in früheren Zeiten in der Nähe eines slawischen Ortes ein deutscher Ort angelegt wurde, übernahm man den slawischen Ortsnamen und unterschied beide lediglich durch die Zusätze „Groß“ und „Klein“. Noch im 15. Jahrhundert hieß Groß Warnow „Tutschen Warne“ (Deutsch Warnow), während der Nachbarort „Wendisch Warnow“ hieß.

Die spätgotische Feldsteinkirche in Groß Warnow steht unter Denkmalschutz. Das Kirchenschiff der kleinen Saalkirche ist aus dem späten Mittelalter. Der Turm, die jetzige Gestaltung und Einrichtung entstanden 1865. Im Innern befinden sich ein spätgotischer Flügelaltar, ein Kreuz mittelalterlichen Ursprungs und ein Schiff aus dem späten Mittelalter. Die schönen Bankwangen stammen aus dem Jahr 1549. Kurz vor dem II. Weltkrieg wurde von einem Wittenberger Orgelbauer eine elektrische Orgel eingebaut.

Das Gotteshaus wirkt heute durch den schweren Turm etwas erdrückt. Die Errichtung des Turmes stand unter keinem guten Stern. Zweimal stürzte der fast fertige Bau ein, weil die Fundamente nicht tief genug waren. Erst nachdem neue Bauleute herangezogen wurden, die das Fundament tiefer legten, konnte das Bauwerk vollendet werden. Glücklicherweise kamen bei den Einstürzen keine Menschen zu Schaden. Das erste Mal stürzte der Turm mitten in der Nacht ein. Beim zweiten Einsturz, der während der Mittagszeit passierte, befand sich nur ein Lehrling auf der Baustelle. Dieser blieb jedoch unverletzt, da er sich beim Sturz an eine Rüstungsstange klammerte.

Für die Gastlichkeit in Groß Warnow steht die Gaststätte „Zum goldenen Stern“, die 1764 zum ersten Mal erwähnt wurde. Heute wird das Gasthaus von Herrn Gerd-Walter Roock betrieben. Übernachtungsmöglichkeiten sind in dem Haus ebenfalls vorhanden.


Klein Warnow

Das Dorf hieß ursprünglich „Wendisch Warnow“ und wurde 1495 erstmals erwähnt. 1763 existierte hier ein Rittergut, das denen von Winterfeld zu Streesow gehörte. 1937 erfolgte die Umbenennung in „Klein Warnow“ (Warnow bedeutet im Deutschen „Krähendorf“). Der Ort setzt sich aus 3 Teilen zusammen – der Siedlung, dem Bahnhof und der Kolonie, die sich etwas außerhalb befindet.

Großen Aufschwung nahm der Ort 1846 mit dem Bau des Bahnhofes für die Eisenbahnlinie Berlin – Hamburg. 1994 wurde der Bahnbetrieb eingestellt, da die Betreibung des Bahnhofes unrentabel geworden war. Seitdem stehen die Bahnhofsgebäude leer. Das älteste Bauwerk des Ortes ist eine Scheune in der Kolonie. Ein Balken im Dachstuhl des Gebäudes trägt die Aufschrift 1450.

Zum Verweilen in Klein Warnow lädt der Platz um den restaurierten Buschbackofen, der 100 Jahre alt ist, ein. Mit viel Engagement wurde das Ensemble vom Bürgerverein Groß Warnow 1997 e. V. wieder hergerichtet und konnte 2003 eingeweiht werden.

Wer Ferien in ländlicher Idylle liebt, der ist auf dem Pferde- und Ferienhof der Familie Schörfke gut aufgehoben. Die Ferienwohnungen und das Ferienhaus sind komfortabel  ausgestattet und bieten vielseitige Möglichkeiten für die aktive Erholung. Weite Reit- und Wanderwege laden zu Ausritten, Radtouren und Spaziergänge ein.

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